Der erste Teil meiner neuen Serie [bʀyoˈɡʀaˈfiː] ist fertig.
[bʀyoˈɡʀaˈfiː]? Nicht nur eine neue Fotoserie ist entstanden, sondern auch eine neue Wortkreation: Bryografie.
Von griechisch βρύον (brüon) „Moos“ und grafie (γραφή graphē oder γραφία graphía) von γράφειν gráphein „schreiben, zeichnen“ bzw. im weiteren Sinne „Beschreibung, Darstellung“. Damit meine ich die fotografische Darstellung von Moosen.
Moose sind kleine, grüne und oft unscheinbare Pflanzen. Zumindest wenn man nicht genau hinschaut. Und das ist auch schon alles, was viele über sie wissen. Moose sind nicht so eindrucksvoll wie Pflanzen mit beeindruckenden Blüten oder wie ein großer imposanter Baum. Aber wenn man sich die Mühe macht, genau hinzusehen, entdeckt man, dass es sich um vielfältige und schöne Gewächse handelt. Sie haben eine derartige Geringschätzung nicht verdient. Moose sind es wert, ins rechte Licht gerückt zu werden.
Der erste Teil der Serie trägt den Untertitel ektasis /ˈek.ta.sis/ von Altgriechisch ἔκτασις (éktasis) = Ausdehnung, Ausbreitung. Dies soll der flächigen, teils monotonen Anmutung der Moos-Teppiche Rechnung tragen.
Die Aufnahmen sind 2016 und 2017 hauptsächlich auf meinen Reisen in Island und Norwegen/Spitzbergen entstanden. In der dort oft kargen und teilweise lebensfeindlichen Gegend nehmen Moose, Flechten und kleine bodendeckende Pflanzen die Herausforderung an und besiedeln große Teile der Landschaft.
Bei dieser Serie bin ich zum ersten Mal von meinem Prinzip abgewichen, dass meine Fotos am Ende „echte“ belichtete Fotos sein müssen. Hier erschien es mir passender Fine Art Prints zu wählen (EPSON UltraChrome K3 auf Hahnemühle Torchon) um die natürliche Anmutung der Bilder zu unterstreichen. Da bei mir zum eigentlichen Bild auch die Form der Präsentation passen muss wählte ich für diese Serie eine hochwertige Holzrahmung mit Passepartout. Die Wahl fiel auf einen HALBE Magnetrahmen (mehr Infos: link).
Ich hoffe, dass ich mit meiner Serie [bʀyoˈɡʀaˈfiː] ein weiteres Mal etwas Aufmerksamkeit auf die Schönheit der Natur lenken kann, besonders wenn es um die kleinen oft unbeachteten Dinge geht.